Technik 18.08.2022 (Archiv)
Wenig Fernsehen
Der Boom bei Streaming-Diensten und anderen Alternativen zum herkömmlichen Fernsehen hat eine deutliche Kluft zwischen den Nutzergenerationen entstehen lassen.Während der TV-Konsum bei den 16- bis 24-Jährigen im Laufe der vergangenen zehn Jahre um zwei Drittel zurückgegangen ist, verharrt der Durchschnittswert bei Personen über 65 Jahren mit knapp unter sechs Stunden pro Tag auf konstant hohem Niveau, wie die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom feststellt. Junge Menschen verbringen deshalb heute beinahe siebenmal weniger Zeit vor dem TV als Über-65-Jährige.
'Die Streaming-Revolution hat den Generationsunterschied beim Fernsehen vergrößert und eine deutliche Kluft zwischen den Nutzungsgewohnheiten von jüngeren und älteren Menschen entstehen lassen', erklärt Ian Macrae, Leiter des Bereichs Market Intelligence bei der Ofcom. Diese Entwicklung sei aus Sicht der traditionellen TV-Anbieter eine große Herausforderung. 'Sie müssen sich der harten Konkurrenz der Streaming-Plattformen stellen. Teilweise tun sie das, indem sie auf die Popularität ihrer eigenen On-Demand-Player und -Apps setzen', meint der Experte.
Laut der Ofcom verfügt mittlerweile fast jeder fünfte britische Haushalt über einen Zugang zu allen drei großen Streaming-Diensten - Netflix, Amazon Prime und Disney+. In Zahlen gerechnet sind das 5,2 Mio. Eigenheime, die für derartige Angebote rund 300 Pfund (rund 357 Euro) jährlich ausgeben. 'Neun von zehn 18- bis 24-Jährigen überspringen die TV-Kanäle und schauen sich ihre Filme und Serien direkt auf Streaming-, On-Demand- und anderen sozialen Video-Services an. Netflix ist dabei das beliebteste Ziel', so die Behörde.
Nach Jahren des ungebremst starken Wachstums ist aber im Frühling dieses Jahres auch im Streaming-Markt erstmals eine leicht rückläufige Entwicklung feststellbar. Diese hat allerdings eindeutig mit den gegenwärtig deutlich anziehenden Lebenserhaltungskosten zu tun, wie es im Bericht heißt: 'Mit den steigenden Lebenserhaltungskosten erhöht sich der wirtschaftliche Druck auf die Haushaltsbudgets. Das zeigt sich auch bei den Streaming-Abos. Die Zahl derjenigen, die zumindest einen der Dienste abonniert hat, ist um über 350.000 auf nunmehr 19,2 Mio. gefallen.'
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