Wohlfühlen 06.10.2021 (Archiv)
Frauen weniger von Übergewicht geschadet
Stark übergewichtige Frauen haben ein geringeres Risiko für Herz- und Stoffwechselerkrankungen als gleichaltrige übergewichtige Männer - obwohl sie einen höheren Körperfettanteil aufweisen.Zu dem Ergebnis kommt Forscherin Andrea Bäßler vom Universitätsklinikum Regensburg in der Studie 'Weight Reduction and Remodeling'. Diese hat geschlechtsspezifische Unterschiede beim Risiko für Herz- und Stoffwechselerkrankungen stark Übergewichtiger untersucht. Gründe sind unter anderem die unterschiedliche Speicherung von Fettreserven bei Männern und Frauen.
'Vor allem jüngere Männer weisen trotz identischem BMI deutlich häufiger eine krankhafte Adipositas auf als gleichaltrige Frauen. Insbesondere die bei Männern vorhandene abdominale Fettakkumulation scheint hierbei, neben weiteren Faktoren, eine wichtige Rolle zu spielen', sagt Christina Strack, Internistin am Universitätsklinikum Regensburg.
Besonders starke Unterschiede zeigen sich bei Menschen unter 40 Jahren. Während 73 Prozent der Männer von Bluthochdruck, Zucker- und Fettwechselstörungen - zusammengenommen als Metabolisches Syndrom bezeichnet - betroffen sind, trifft es bei den gleichaltrigen Frauen nur 37 Prozent.
Adipöse Probanden, die außer Adipositas keine weiteren Kriterien des Metabolischen Syndroms erfüllen, werden in der Studie als 'gesunde Adipöse' klassifiziert. Die Gruppe der 'gesunden Adipösen' war bei den Männern mit vier Prozent kaum vorhanden, während 16 Prozent der Frauen die Kriterien erfüllen.
Erklären lässt sich das durch die unterschiedliche Art, wie Männer und Frauen Fett ansetzen. Beide Geschlechter setzen Fett nämlich nicht an den gleichen Körperstellen an. Bei Frauen sind es eher Hüften und Gesäß, bei Männern hingegen der Bauch. Doch auch wie Männer und Frauen Fettreserven speichern, ist unterschiedlich. Bei Frauen findet das unter der Haut, bei Männer hingegen in Organnähe statt (viszeral). Doch dieses viszerale Fett hat Auswirkungen auf den Stoffwechsel und kann Entzündungen im Körper fördern.
Um alle Gründe für die unterschiedlichen Risiken zu ergründen, bedarf es jedoch noch weiterer Forschung, betonen die Forscher. Bei der Studie wurden 356 Adipositas-Patienten und 76 einer nicht adipösen Vergleichsgruppe untersucht. Faktoren wie Körperform, Alter, Alkoholkonsum, Bewegung und Ernährung wurden berücksichtigt.
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