Aktuell 22.01.2013 (Archiv)
AIDS: Diagnose von HIV mobil
Ein internationales Forscherteam unter Leitung der Columbia University hat ein tragbares Gerät entwickelt, das einfache AIDS-Tests fernab gut ausgerüsteter Labors erlaubt und die Ergebnisse kabellos mit elektronischen Patientenakten synchronisieren kann.Das soll eine sinnvolle HIV-Diagnostik auch in entlegenen Entwicklungsregionen ermöglichen. Einer aktuell in Clinical Chemistry veröffentlichten Studie zufolge konnte das Gerät bei Tests in Ruanda eine mit Labortests vergleichbare Genauigkeit erreichen.
Gut zwei Drittel aller AIDS-Kranken leben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Schwarzafrika. Viele dieser HIV-Infizierten leben fernab von Krankenhäusern oder Gesundheitszentren, haben also keinen Zugang zu Therapien oder auch zuverlässigen Tests. Sie sind sich ihrer Erkrankung daher oft nicht einmal bewusst, was verschärfend zur AIDS-Problematik in solchen Regionen beiträgt. Das neue Gerät verspricht Abhilfe, indem es eine schnelle, einfache und zuverlässige Diagnose direkt vor Ort ermöglicht.
Das mobile Diagnosegerät des Teams rund um Biomedizintechniker der Columbia University bietet alle wesentlichen Funktionen eines enzymgekoppelten Immunadsorptionstests, des gängigsten HIV-Labortests. Dabei braucht es nur so viel Strom wie ein Handy und kommt mit einem Fingerstich zum Ziehen einer Blutprobe aus. Wie die aktuelle Studie mit 167 Patienten und 40 Vollblut-Proben in Ruanda gezeigt hat, ist das Gerät hochempfindlich und extrem genau. Es liefert innerhalb von 15 Minuten ein fast 100-prozentig sicheres Ergebnis und erkennt dabei auch schwach positive Proben korrekt, an denen andere Schnelltests scheitern, so die Forscher.
Das mobile Testgerät dient nicht nur der Diagnose, es ist auch in der Lage, die Testergebnisse via Mobilfunk- und Satellitennetz in Echtzeit mit Patientendaten rund um die Welt abzugleichen. Dieser Upload soll auch helfen, der HIV-Epidemie besser beizukommen. Denn die Daten werden der American Association for Clinical Chemistry politischen Entscheidungsträgern und Epidemologen helfen, die Ausbreitung der Krankheit über geografische Regionen schnell und effizient zu überwachen. Das könnte helfen, medizinische Ressourcen sinnvoll zuzuweisen und die Patientenbetreuung insgesamt zu verbessern.
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