Aktuell 22.11.2011 (Archiv)
Reichtum wandert nach süd-osten
Während sich die USA und Europa mit Schuldenkrisen plagen, hat die Stunde der Schwellen- und Entwicklungsländer endgültig geschlagen. Der globale Wohlstand verlagert sich rasant von West nach Ost und von Nord nach Süd.m Unruhen zu vermeiden, sollten die aufstrebenden Staaten mit dem neuen Reichtum allerdings unbedingt den sozialen Zusammenhalt stärken, so der dringende Appell der Experten der OECD.
83 Entwicklungs- und Schwellenländer sind seit 2000 wirtschaftlich zumindest doppelt so schnell gewachsen wie die reichen Industrieländer, während dies in den 90er Jahren bloß bei zwölf Ländern der Fall gewesen war. 'Die über 20-jährige Durststrecke verpasster Chancen und enttäuschender Leistung ist somit vorbei', resümieren die Berichtsautoren. Wesentliche Triebkraft ist die boomende Mittelschicht. Zwei Mrd. Menschen - die Hälfte davon in aufstrebenden Ländern - leben heute von zehn bis 100 Dollar am Tag, 2030 werden es vier Mrd. sein.
Die neue Geographie des Wachstums bedeutet jedoch auch große Herausforderungen für die Boomstaaten, betont die OECD. Denn die ökonomisch starke, politisch aber meist unterrepräsentierte Mittelschicht fordert mehr Beteiligung, Chancen und Lebensstandards, wie aktuell die weltweite Häufung von Unruhen zeigt. Wie Umfragen in Tunesien, Indien und Thailand belegen, machen Entwicklung und Wachstum nicht automatisch zufriedener: Die Lebenszufriedenheit sank hier seit 2006 deutlich, während das BIP pro Kopf ständig stieg.
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