Torschusspanik oder Torschlusspanik?

Die Frage tritt vermutlich häufiger auf als die Panik selbst. Heißt es also Torschlusspanik oder Torschusspanik?

Die Torschusspanik kann es geben, wenn ein Fußballer auf das gegnerische Tor zuläuft und Tormann oder Stürmer in Panik gerät. Wirklich in den Sprachgebrauch ist diese Torschusspanik allerdings nicht.

Was allerdings in aller Munde ist, ist die Torschlusspanik, die etwa Frauen kurz vor 30 Jahren bekommen können, die ihre Planung für das erste Kind abschließen wollen. In Panik, das nicht mehr rechtzeitig hin zu bekommen, werden Freunde getauscht, Aktionen gesetzt oder der Frust aufgebaut. Aber warum Torschluss?

Dazu müssen wir zurück ins Mittelalter. Damals gab es Stadtmauern und große Tore, die die Welt draussen von der Stadt drinnen getrennt haben. Und diese wurden abends geschlossen. War man nicht rechtzeitig in der Stadt, dann war man die Nacht über vor der Stadt und nicht zuhause. Die Panik, nicht mehr rechtzeitig in die Stadt zu kommen, wenn man am Nachmittag draussen war, erzeugte eine Art Rush Hour kurz vor Torschluss. Die Torschlusspanik also ging da los, bevor das Tor zu und die Sache gelaufen war.

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