Aktuell 03.05.2022 (Archiv)
Gewicht und Gebärmutterkrebs
Lebenslanges Übergewicht verdoppelt das Risiko von Gebärmutterkrebs, wie eine Studie der University of Bristol zeigt. Diese ist eine der ersten, die nachgewiesen hat, dass sich pro fünf zusätzlichen BMI-Einheiten das Risiko um 88 Prozent erhöht.Das ist ein höherer Wert als in den meisten bisherigen Studien angenommen und spiegelt eine lebenslange Entwicklung wider, also nicht nur den Status zu einem bestimmten Zeitpunkt. Fünf BMI-Einheiten ist der Unterschied zwischen den Kategorien übergewichtig und fettleibig. Bei einer erwachsenen Frau, die 1,65 Meter groß ist, wären das rund 12,7 Kilogramm. Details wurden in 'BMC Medicine' publiziert.
Die internationale Studie hat genetische Proben von 120.000 Frauen aus Australien, Belgien, Deutschland, Polen, Schweden, Großbritannien und den USA untersucht. Rund 13.000 Studienteilnehmerinnen litten an Gebärmutterkrebs. Die Forscher haben nach Markern von 14 Merkmalen gesucht, die Fettleibigkeit und Gebärmutterkrebs miteinander in Zusammenhang bringen könnten. Mit Fasteninsulin und Testosteron haben die Mediziner zwei Hormone identifiziert, die das Risiko einer Krebsdiagnose erhöhten.
Durch ihre Analyse, wie genau Fettleibigkeit das Krebsrisiko, wie zum Beispiel durch Hormone, erhöht, könnten Forscher künftig Medikamente gezielter einsetzen, um bei Personen mit einem bereits erhöhten Risiko die Werte dieser Hormone zu verringern oder bei entsprechendem Bedarf zu erhöhen. Medikamente wie Metformin, das bei der Diabetesbehandlung eingesetzt wird, kann die Werte von Hormonen senken. Die Forschung geht derzeit davon aus, dass dieses Medikament auch das Krebsrisiko beeinflussen kann.
Gebärmutterkrebs steht sehr nah mit Fettleibigkeit in Verbindung. Es handelt sich dabei um die häufigste gynäkologische Krebserkrankung in Ländern mit hohem Einkommen. In Großbritannien ist sie die vierthäufigste Erkrankung. Eine von 36 Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens. Bei Gebärmutterkrebs in Großbritannien wird davon ausgegangen, dass rund ein Drittel der Erkrankungen durch Übergewicht und Fettleibigkeit verursacht wird. Übergewicht und Fettleibigkeit gehören in Großbritannien zu den zweithöchsten vermeidbaren Ursachen für Krebs. Laut Schätzungen wird mehr als eine von 20 Krebserkrankungen in Großbritannien durch Übergewicht verursacht.
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