Aktuell 26.04.2022 (Archiv)
Frauen gehen über Grenzen
Zwei von drei Frauen mit der Diagnose Depression oder Angststörung haben ihre psychische Belastungsgrenze zwar erreicht, ignorieren die Warnsignale des Körpers jedoch.Zu dem Ergebnis kommt der 'GeneSight Mental Health Monitor', eine US-weite Umfrage des Unternehmens für Molekulardiagnostik Myriad Genetics. Diese Belastungsgrenze kann negative Auswirkungen oder eine erhebliche Belastung in vielen Bereichen wie dem sozialen Leben, dem Sorgen für geliebte Menschen zu Hause bis hin zu beruflichen Verpflichtungen sein.
Den Ergebnissen nach sagen vier von zehn Frauen ohne die Diagnose Depression oder Angststörung, dass sie diesen Punkt bereits erreicht haben oder nahe daran sind. Wenn sie sich überlastet fühlen, geben mit 72 Prozent fast drei von vier Frauen an, nur eine Pause machen zu müssen. 31 Prozent glauben, dass sie sich mehr bemühen sollten. Nur 13 Prozent sagen, dass sie daran gedacht haben, sich professionelle Hilfe zu holen. Laut Betty Jo 'BJ' Fancher verspüren Frauen oft den Druck, alles zusammenzuhalten.
Das Hinausschieben der Behandlung psychischer Probleme war bei den befragten Frauen häufig. Mit 51 Prozent wartete mehr als die Hälfte der Frauen, bei denen eine Angststörung und/oder Depressionen diagnostiziert worden war, mindestens ein Jahr, sich in Behandlung zu begeben oder darauf zu verzichten. 60 Prozent glauben, es sei nur eine Phase oder dass sie es alleine schaffen würden. 50 Prozent wollen nicht, dass jemand merkt, dass sie Probleme haben. 31 Prozent wollen keine Medikamente einnehmen. 26 Prozent konnten sich die Behandlung nicht leisten und 19 Prozent hatten keine Krankenversicherung. 18 Prozent schließlich nennen Zeitmangel als Grund dafür, sich nicht in Behandlung zu begeben.
Das Zögern mancher Frauen, sich in Behandlung zu begeben, könnte daher rühren, wie ihre psychischen Probleme von der Familie und Freunden aufgenommen wurden. Sechs von zehn befragten Frauen mit der Diagnose einer Depression oder Angststörung berichteten, dass sie mit ihren Problemen von Familie, Freunden und/oder Partnern ignoriert oder abgewiesen wurden. Mit 44 Prozent gaben weniger als die Hälfte der Betroffenen an, dass sie mit Freunden oder der Familie redeten, um Stress und Anstgefühle abzubauen.
Trotz möglicher Therapien glauben weniger als 20 Prozent der Frauen, dass sie je ohne Symptome einer Angststörung oder Depression sein werden. 60 Prozent mit einer entsprechenden Diagnose sehen die Einnahme verschreibungspflichtiger Medikamente als hilfreichsten Schritt bei der Behandlung. Nur rund 30 Prozent der Frauen, denen Psychopharmaka verschrieben wurden, wissen, dass Gentests ihre Ärzte bei der Verschreibung von Medikamenten unterstützen könnten. Bei nur acht Prozent wurde ein derartiger Test durchgeführt. Jedoch wünschen sich 67 Prozent der Betroffenen Infos dazu oder, dass ihnen ein solcher Test angeboten würde. Der 'GeneSigh Test' wurde bisher bei mehr als 1,5 Mio. Patienten durchgeführt.
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