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Technik  16.07.2012 (Archiv)

Drogenscanner auf weite Entfernung

Ein neuartiger Laserscanner 'durchleuchtet' auch auf 50m Entfernung selbst größere Menschenmengen auf Drogen und andere Substanzen. Automatisiertes Abtasten scheint greifbar zu werden.

Das US Department of Homeland Security plant den Einsatz von neuartigen Laserscannern, die eine Mio. Mal sensibler und zehn Mio. Mal schneller sind als bisherige Scanner. Der Picosecond Programmable Laser der Firma Genia Photonics kann auch große Menschenmengen unbemerkt und in Echtzeit aus bis zu 50 Metern Entfernung abtasten. Der Laser erkennt sogar kleinste Spuren von Substanzen und kann auf die Signatur verschiedener Moleküle eingestellt werden. Spuren von Kokain, Schießpulver, Adrenalinspiegel oder was eine Person zum Frühstück hatte, erkennt der Scanner auf Wunsch, wie Gizmodo berichtet.

Der Scanner verwendet Laserstrahlen im Terahertz-Bereich, um Moleküle in Schwingung zu versetzen und erkennt die beschossene Substanz an der entstehenden Signatur. Die Technologie ist nicht neu, allerdings hat Genia Photonics die benötigten Apparaturen soweit miniaturisiert und weiterentwickelt, dass ein mobiler, flächendeckender Einsatz möglich wird. Die Strahlen durchdringen problemlos Kleidung sowie Gewebe und können risikofrei eingesetzt werden, ohne dass die abgetasteten Personen etwas von der Untersuchung bemerken.

Auftraggeber für die Implementierung der Technologie zu Überwachungszwecken ist das Unternehmen In-Q-Tell, das 1999 auf Verlangen der CIA der CIA mit Unterstützung des US-Kongresses von privaten Investoren gegründet wurde. Die Arbeiten im Auftrag der US-Behörden begannen im November 2011, die Scanner sollen bereits 2013 bereit für einen Überwachungseinsatz sein.

Der Einsatz der Scanner zur Überwachung von Menschen birgt einige Risiken. Da der Scanner enorm sensibel ist und die Resultate bereits nach Milliardsteln von Sekunden vorliegen, ist die Privatsphäre der Betroffenen bedroht. Schon einige Moleküle einer verbotenen Substanz können zu Verdachtsmomenten führen, auch wenn die gescannte Person Spuren der Substanz nur zufällig irgendwo aufgelesen hat. Zudem ist die Speicherung der Daten heikel, da die Genauigkeit der Detektoren unglaublich hoch ist. Von Kokainspuren auf Geldscheinen bis zu Resten verbotener Substanzen im Urin oder erhöhtem Adrenalinspiegel - dem Scanner bleibt nichts verborgen.

pte/red

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#Forschung #Privatsphäre #Drogen



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