Aktuell 22.05.2012 (Archiv)
Verwandte per DNA finden
Die Ahnenforschungswebsite Ancestry rüstet ihr Werkzeugarsenal auf und verbindet erstmals DNA-Auswertung mit Social Networking. Die eigenen Genomdaten werden zum Finden der Verwandtschaft benutzt.Die Teilnehmer können ihre eigene Proben scannen lassen, im 'Genpool' der Seite automatisch nach Verwandten suchen und sich über die genetische Ethnizität der eigenen Familie informieren. Nach FamilyTree DNA und 23andMe ist die Firma nun damit der dritte Anbieter, der die Genalayse in den eigenen Service integriert.
99 Dollar (rund 77 Euro) verlangt Ancestry.com für den Service. Den zahlenden Mitgliedern wird ein Satz zur Entnahme von Speichel nebst Anleitung zugesandt, den diese nach Abgabe der Körperflüssigkeits-Probe wieder retournieren. Im Labor wird daraufhin über einen Test nach autosomalen Merkmalen nach dem Microarray-Verfahren eine 'DNA Map' erstellt, die als Profil des Genoms fungiert.
Auf Vergleichsbasis von derzeit 100.000 weltweit entnommenen Samples erfährt die Person daraufhin umgehend mehr über den Ursprung ihrer Familie. Eine pensionierte Polizistin aus Kalifornien erfuhr auf diesem Wege, dass 40 Prozent ihrer Ahnen wahrscheinlich britischer Herkunft waren. Einige Zeit später konnte sie in der Community des Genealogie-Dienstes einen bislang nicht im Stammbaum vertretenen Cousin ausfindig machen, berichtet das Wall Street Journal.
Findet der Service über den DNA-Abgleich verwandte Personen im Ancestry-Netzwerk, so werden beide über die Entdeckung informiert und können über die Plattform Kontakt zueinander aufnehmen. Der Abgleich erlaubt, mit absteigender, jedoch insgesamt noch sehr hoher Genauigkeit, eine Identifikation von Familienmitgliedern bis zum vierten und fünften Verwandtschaftsgrad.
Als interessant erweist sich die genetisch aufgepeppte Online-Ahnenforschung für Adoptivkinder. Ein User von 23andMe wurde über die Website von einer Person kontaktiert, die in den Raum stellte, eventuell seine Schwester zu sein, die auf der Suche nach ihren biologischen Eltern sei. Wie sich herausstellte, handelte es sich tatsächlich um das Kind, das noch vor seiner Geburt zur Adoption freigegeben worden war. Ein Umstand, von dem er bis zu diesem Zeitpunkt nichts gewusst hatte.
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