Aktuell 13.08.2009 (Archiv)
Neue Akkus: Lithium-Eisenphosphat
Sony hat einen neuen Typ Lithium-basierter Akkus entwickelt, der hohe Leistungsfähigkeit bei langer Lebensdauer in Aussicht stellt. Sie laden in einer halben Stunde.Dazu nutzen die Batterien, die
laut Unternehmen in nur 30 Minuten praktisch komplett aufgeladen werden
können, kristallines Lithium-Eisenphosphat als Kathodenmaterial.
Zunächst sollen Sonys Lithium-Eisenphosphat-Akkus in Elektrowerkzeugen
zum Einsatz kommen, um in weiterer Folge diverse mobile Elektronikgeräte
zu erobern. Die Auslieferung der neuen Batterie hat dem Unternehmen
zufolge bereits im Juni dieses Jahres begonnen.
Die genutzte Form des Lithium-Eisenphosphats ist Sony zufolge besonders
als Kathodenmaterial geeignet, da es eine beständige kristalline
Struktur hat und auch bei hohen Temperaturen eine stabile Performance
bietet. Ein wichtiger Vorteil der Technologie gegenüber herkömmlichen
Lithium-Ionen-Akkus ist, dass es nicht zu brandgefährlichen
Überhitzungsvorgängen kommen kann.
Der neue Sony-Akku kann dem Konzern zufolge in nur 30 Minuten auf 99
Prozent seiner Kapazität geladen werden. Damit dauere das Laden halb so
lange wie bei Sonys bisherigen Akkus mit Kobaltoxid-Kathoden. Die
zylindrische Zelle von Typ 18650 mit 18 Millimetern Durchmesser und 65
Millimetern Höhe erreicht laut Konzern eine Kapazität von 1,1
Amperestunden. Die Lebensdauer, ehe die Kapazität auf 80 Prozent des
Ursprungswerts sinkt, wird mit etwa 2.000 Ladezyklen angegeben. Das
Akku-Design erreicht dem Konzern zufolge eine Energiedichte von 95
Wattstunden pro Kilogramm (Wh/kg) und eine Leistungsdichte von 1.800
Watt pro Kilogramm. Die Nennspannung liegt bei 3,2 Volt, der maximale
kontinuierliche Entladestrom bei 20 Ampere.
Selbst damit wird das Potenzial der Lithium-Eisenphosphat-Technologie
noch nicht unbedingt ausgeschöpft sein. Forscher am Massachusetts
Institute of Technology haben im Frühjahr einen
Materialverarbeitungsansatz vorgestellt, durch den Ladevorgänge bei
Akkus mit diesem Kathodematerial nochmals deutlich beschleunigt werden
könnten - für Kompaktzellen, die derzeit sechs Minuten brauchen, auf
zehn bis 20 Sekunden. In zwei bis drei Jahren könnten wirklich
superschnell ladende Akkus Realität werden, so damals die Einschätzung
der US-Forscher.
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