Tipp 08.08.2009 (Archiv)
Zuhause gesund mit neuer Grippe
Aufgrund der Erkenntnisse durch eine intensive Beobachtung der Krankheitsverläufe und der Verbreitung des Virus in Österreich sowie auf Basis der internationalen Erfahrungswerte wird das heimische Versorgungssystem umgestellt.Der Gesundheitsminister hat einen anderen Umgang mit Grippe-Patienten angeordnet, nachdem auch andere Länder diesen Schritt gemacht haben. Weil die Krankheitsverläufe weniger schwerwiegend sind (und wohl auch, weil viele Krankheitsfälle erwartet werden), stellt Österreich auf die Versorgung zuhause um. Patienten der neuen Grippe ('Schweinegrippe Influenza H1N1') werde daher in den eigenen vier Wänden unter Quarantäne gestellt und gepflegt.
Jene Personen, die keiner Risikogruppe
angehören, sollen hinkünftig nach einer ersten medizinischen
Diagnostik nicht mehr im Krankenhaus behandelt werden, sondern im
Regelfall eine Woche zu Hause bleiben. Bei Angehörigen von
Risikogruppen - wie etwa chronische Kranke oder Schwangere -
empfiehlt das Ministerium zwei Tage Spitalsaufenthalt und die weitere
Behandlung daheim, sofern keine Komplikationen auftreten.
Dieser Wechsel von der 'Containment'- auf die 'Mitigation'-Strategie
wurde bereits in zahlreichen europäischen Ländern vollzogen und nun
auch vom Expertenstab des Gesundheitsministeriums empfohlen. Die bisherige
Erfahrung mit der Neuen Grippe zeigte einerseits, dass sich das Virus
sehr rasch von Mensch zu Mensch überträgt, der Krankheitsverlauf in
den allermeisten Fällen jedoch ein sehr milder war.
Alle Patientinnen und Patienten bzw. deren Angehörige werden vom
behandelnden Arzt mit Merkblättern des Gesundheitsministeriums
versorgt, sofern sie in 'Heimquarantäne' entlassen wurden. Diese
Merkblätter enthalten alle Informationen zur Erkrankung, zu möglichen
Komplikationen, zu Übertragungswegen und Empfehlungen zum weiteren
Umgang. Das PDF dazu finden Sie unterhalb verlinkt.
Die Behandlung der Neuen Grippe in den eigenen vier Wänden
unterscheidet sich nicht von der einer saisonalen Grippe. So ist der
Kontakt mit weiteren Personen auf ein Minimum einzuschränken.
Minister Stöger appelliert an die Patientinnen und Patienten, aus
Rücksicht auf die Mitbürgerinnen und Mitbürger ein
verantwortungsbewusstes Verhalten an den Tag zu legen. Ebenso sei es
ratsam, erinnert der Gesundheitsminister, dass der täglichen
Händehygiene eine besonders wichtige Rolle zukommt. Mehrmaliges
Händewaschen pro Tag sei die effizienteste Maßnahme, die
Weiterverbreitung der Neuen Grippe einzudämmen.
Die Zahl der positiven Fälle in Österreich liegt gegenwärtig bei 192.
In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Infektionen stetig an,
wenngleich die Gesamtzahl der Fälle in Österreich im internationalen
Vergleich als niedrig zu bewerten ist. Von ganz wenigen Ausnahmen
abgesehen, handelte es sich um Übertragungen in anderen Ländern. Die
Verbreitung in Österreich konnte bis dato hintangehalten werden. Es
muss jedoch davon ausgegangen werden, dass die Zahl der
Neuinfektionen im Herbst witterungsbedingt stark steigen wird.
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