Tipp 21.07.2009 (Archiv)
Waschen mit 30
In Privathaushalten mit gesunden Personen genügt es, die Waschmaschine auf 30 Grad zu stellen. Niedrige Temperatur und sparsamer Waschmitteleinsatz kommt der Umwelt zugute.Der Energieverbrauch und damit auch die CO2-Belastung
sowie die Stromkosten sinken durch das geringere Aufheizen des Wassers
deutlich. Der Hygieneaspekt sei bei dieser Waschtemperatur ausreichend
gewährleistet.
Kochwäsche tötet zwar Keime in der Kleidung ab, notwendig sei das in den
meisten Fällen jedoch nicht. 'Wir befinden uns in einem
Desinfektionswahn. Häufig wird suggeriert, dass Wohnungen mit Keimen
schlechte Haushalte sind und Wäsche deshalb gekocht werden muss. Eine
gesunde Bakterienflora im privaten Umfeld stärkt jedoch das Immunsystem,
steht doch die Verwendung von Desinfektionsmitteln in engem Zusammenhang
mit der Häufigkeit von Allergien', betont UBA-Waschmittelexperte Marcus
Gast im pressetext-Interview. Der Trend zu probiotischen Lebensmittel
zur Stärkung der Körperabwehr stelle somit einen besonderen Widerspruch
zum Ideal der Keimfreiheit dar.
Leiden Personen im Haushalt etwa in Folge von Krankheiten an
geschwächter Immunabwehr, sei die Reaktion auf Keimbelastung
empfindlicher. Gast empfiehlt etwa bei Durchfallerkrankungen, geeignete
Hygienemaßnahmen wie etwa das getrennte Wäschewaschen beim Arztbesuch
anzusprechen.
Die Belastung der Umwelt ist beim Wäschewaschen durch Senkung der
Waschtemperatur und der richtigen Dosierung des Waschmittels
reduzierbar, ganz vermeidbar ist sie jedoch nicht. 'Umweltfreundliches
Waschen gibt es nicht.'
Besonders schädlich für die Umwelt sind Weichspüler, da diese nicht zur
Reinigung der Wäsche beitragen und somit für den Waschvorgang unnötig
sind. Die Entscheidung für die Verwendung liege beim Konsument, betont
Gast. 'Wer seine Wäsche gerne kuschelig weich hat, sollte wenigstens
wissen, dass er dafür eine hohe Umweltbelastung in Kauf nimmt, was
bedauerlich ist.' Auch der Einsatz von Wasserenthärtern sei meist nicht
sinnvoll. 'Weiches Wasser braucht keine Enthärtung, für hartes Wasser
reicht in vielen Fällen der Enthärter, der ohnehin bereits im
Waschpulver enthalten ist.'
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