Aktuell 07.12.2009 (Archiv)
Neue Tierart entsteht
Der Mensch greift in die Evolution ein. Britische Wissenschaftler sind nun hautnah dabei, wie eine neue Vogelart entsteht.Die süddeutschen Mönchsgrasmücken (Sylvia atricapella) teilen sich in zwei Gruppen auf, wenn der Winter kommt. Eigentlich ziehen die Vögel nach Spanien, wo es wärmer ist. Doch die britischen Tierliebhaber füttern die Vögel ausreichend mit Körnern, deshalb bleibt eine zweite Gruppe der Vögel gleich auf der Insel. Die Mönchsgrasmücken aus Östereich und Deutschland ziehen übrigens nach Großbritannien, wo ihre Vogelhäuser warten. Die britischen Mönchsgrasmücken jedoch gehen im Winter nach Spanien.
Die beiden Gruppen unterscheiden sich genetisch bereits und können daher nicht nur aufgrund der winterlichen Heimat, die 800 km weit auseinander liegt, erkannt werden. Die Populationen von Vögeln sind am Besten weg, eine eigene Art zu werden. Eine, die auf den Menschen angewiesen ist, um zu überleben.
Der Prozess hat 50 Jahre gedauert. Das ist wenig im Vergleich zu den angenommenen Jahren, von denen man für die Trennung der Fortpflanzung neuer Arten angenommen hatte. Die Evolution kann so erstmals in kurzer Zeit beobachtet werden. Normalerweise müsste man Millionen Jahre warten, um den Effekt zu erkennen.
Die Wissenschaft geht davon aus, dass die Trennung deshalb so gut funktioniert, weil die räumliche und zeitliche Nähe nicht mehr gegeben ist. Die gut ernährten Vögel von der Insel kommen nach Östereich zurück und besetzen hier die Flächen, die von Spanien kommenden Vögel müssen daher nach Großbritannien ausweichen. Dort treffen sie keine früheren Verwandten mehr, die schon lange die besseren Plätze aufgesucht haben.
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