Aktuelles 15.01.2021 (Archiv)
Profis brauchen mehr Videos
Youtube wird von Laien dominiert und diese bekommen auch mehr Aufmerksamkeit. Insbesondere die Wissenschaft ist auf Youtube im Hintertreffen.Professionelle Experten und Forschungseinrichtungen müssen Video-Plattformen wie YouTube stärker verwenden, um Menschen über ihre Arbeit zu informieren. Momentan ist nämlich der wissenschaftliche Video-Diskurs im Netz vor allem von Laien dominiert. Profis sind daher angehalten, sich mehr auf die Erfolgsrezepte von YouTube einzulassen, um ein Massenpublikum zu erreichen, wie eine Studie der Universität Trier zeigt.
'Im Internet ist ein neuer und reichweitenstarker Kommunikationsraum mit neuen Akteuren für Wissenschaftsthemen entstanden. Für die Wissenschaft ist diese Transformation Herausforderung und Chance zugleich, indem sie Konkurrenz mit nicht-wissenschaftlichen Kommunikatoren, aber auch neue Kommunikationsmöglichkeiten schafft', so Studienleiter Hans-Jürgen Bucher.
Die Forscher haben die Popularität 400 deutschsprachiger Wissenschafts-Videos auf YouTube analysiert. Davon stammten 214 von Laien und 186 von professionellen Experten. Unter den 50 beliebtesten Videos befanden sich ausschließlich von Nicht-Wissenschaftlern produzierte Inhalte. Die Amateure konnten in wenigen Wochen bis zu 500.000 Aufrufe sammeln, während Videos von Forschungseinrichtungen nicht mehr als ein paar tausend Zuschauer erreichten.
In der Studie haben sich zwei wichtige Erfolgsfaktoren für wissenschaftliche YouTube-Videos gezeigt. Der erste Faktor ist die Interaktivität. Laien bauen durch ihre Inhalte oft ein soziales Netzwerk aus und lassen ihre Zuschauer aktiv am Diskurs teilnehmen. Das zweite Erfolgsrezept ist eine kreative Wahl des Videotyps. Vor allem Animationen erreichen mit bis zu 140.000 Aufrufen die meisten Menschen.
Professionelle Wissenschafts-Videos zeigen meistens nur Forscher, die vor der Kamera über ihre Arbeit sprechen. Das weckt jedoch nur wenig Interesse. 'Die etablierten Forschungseinrichtungen können ihren publizistischen Rückstand nur aufholen, wenn sie sich auf die Medienlogik von YouTube einstellen und beispielsweise auch auf typische Formate wie Animationsfilm und Präsentationsfilm setzen', rät Bucher.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
#Studie #Youtube #Wissenschaft
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Auch interessant!
Forschung und Tiktok
Immer mehr Akademiker weltweit verwenden TikTok, um ihre Forschung breiter zugänglich zu machen. Zu dem S...
Tiktok: Rezepte mit Whisk
Die chinesische Video-App TikTok will es Produzenten von Essens-Videos künftig ermöglichem, Links zu ihr...
Der Frontalvortrag kehrt zurück
Was lehrt uns Rezo mit seinen langen Vorträgen in Youtube zu Artikel 13 und die Zerstörung der CDU? Dass ...
Tutorials bringen Überschätzung
Video-Anleitungen aus dem Internet machen nicht klüger, lassen Betrachter sich aber selbst überschätzen....
Experimente, die schief gehen
Wissenschaftliche Neugier oder der Herdentrieb: Experimente machen viele Menschen, und ist das Video dabe...
Kosmos im Browser
Mit 'Eyes on the Solar System' hat die US-amerikanische National Aeronautics and Space Administration (N...
Medienpädagogische Ausbildung für Lehrer
Das Beherrschen der Techniken oder aller Inhalte, das sei zu eng gefasst für den Begriff Medienkompetenz,...
Internet statt Medien
Ein Computer mit Internetanschluss macht traditionelle Medien wie die Stereoanlage oder den tragbaren CD-...
Forum: Ihre Meinung dazu! Ins Forum dazu posten... |