Aktuell 07.05.2013 (Archiv)
Adobe: Creative Suite wird Creative Cloud
Schon die letzten Ambitionen bei Adobe, die 'Cloud' als Basis für seine Software zu nutzen, deuteten darauf hin. Dass Adobe den Schwenk zu einem Softwareleasing statt dem Kauf so konsequent umsetzt, war nicht zu erwarten.Microsoft bietet Cloud-Lösungen an und auch andere nutzen das Cloud-Argument, um den Softwarekauf in eine Softwaremiete zu migrieren. Es geht darum, statt Softwarelizenzen zu verkaufen, User mit einem Abo-Modell zu binden. Das hält die Investitionen geringer, mit dem Ausbleiben von Zahlungen endet aber auch die Nutzbarkeit der Programme. Diese bleiben immer aktuell, Raubkopien werden weitgehend unmöglich gemacht. Für die Softwarehersteller verspricht das Modell enorme Zusatzeinnahmen.
Adobe hat schon mit der Cloud experimentiert. Software aus der Cloud beschreibt normalerweise eher den Vertriebsweg und Speicherort, das Arbeiten im Netz. Im Falle der Lizenzen umschreiben die Softwarehersteller dabei aber das Abo-Modell und die enthaltenen Update-Prozesse auf neue Versionen. Waren bei Adobe die Möglichkeiten, Software im Abo zu nutzen, bisher eine Option, wird sich das mit der Creative Cloud (CC-Versionen statt CS-Versionen) nun komplett ändern.
Adobe CC statt CS
Nach dem CS6-Photoshop bietet Adobe die Version Photoshop CC an - in der Cloud eben, also nur noch via Abo. Ab Juni geht es mit dieser Version los. Eine einzelne 'App', also beispielsweise Photoshop CC, Premiere CC oder ähnliche Pakete, kosten dann etwa 25 Euro im Monat. Um über 90 Euro im Monat bekommt man sie alle zusammen (bei Jahresbindung ein Drittel weniger).
Wer die Vorversion der Creative Suite besitzt, kann eine Art 'Upgrade' in die Cloud machen und im ersten Jahr Abogebühren sparen. Man zahlt dann im Jahrespaket die Hälfte - aber nur ein Jahr lang.
Testlauf für Software-Abo-Lizenzen
Inhaltlich bleibt Photoshop und Co. am Puls der Zeit und legt die Latte für den Mitbewerb wieder einmal höher. Was früher in den erweiterten Versionen von Photoshop war, kommt künftig in die Cloud dazu - ein Mehrwert etwa für 3D-Spezialisten. Und jede Menge Neuerungen, etwa Webdesign direkt aus Photoshop heraus, kommen dazu. Es gibt also keine Zweifel, dass Adobe was die Software betrifft einmal mehr die Oberklasse alleine definiert.
Was das Lizenzmodell betrifft hingegen begibt sich Adobe auf Neuland - erstmals wird man im ganz großen Stil sehen, ob Kunden eine reine Abo-Variante ohne Besitz an der Software akzeptieren. Und das noch dazu bei hohen Preisen, die sich so schnell nicht amortisieren dürften. Alle bisherigen Abomodelle größeren Stils waren optional und durch einen Preisvorteil definiert, der den Umstieg schmackhaft machen sollte. Verhinderte Raubkopien gegen günstige Abos war da der Deal - bei Adobe setzt man mit aller Macht auf Abos unter dem Cloud-Titel und will mit kostenlosen Updates punkten statt mit billigen Preisen. Das kann Adobe noch mehr zum Vorreiter und Monopolisten machen aber auch komplett in die Hose gehen - es wird spannend im Sommer!
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