Aktuell 13.08.2012 (Archiv)
Flughafen Schwechat: Lokalaugenschein
Der Flughafen bei Wien wurde ja erweitert und wird nun umgebaut. Nach dem Skylink-Debakel soll er nun bereit sein für ein Durchstarten. Wir haben uns die aktuelle Situation in Wien-Schwechat angesehen.Mit dem Auto wurde das Abflug-Parkhaus-C angesteuert, wie es angeschrieben steht. Was da nicht steht ist, dass nun die Bereiche 1 und 2, die auf dem Weg zum nun zu verwendenden Check-in 3 ('Skylink') liegen, verwaist sind. Die Billigflieger-Halle '1a' gibt es allerdings noch. Am Irrweg durch die Baustelle bis zum Skylink kann man sich schon verlaufen - wirklich aufhalten wird einen hier aber nichts, die Shops und Speisemöglichkeiten sind bereits verlegt, nur vereinzelte Angebote (die Apotheke zum Beispiel) sind noch hier.
Angekommen im neuen 3er-Check-In sieht man erst die Dimension des Neubaus. Endlich kommt internationaler Flughafen-Flair auf, der Trubel ist auf einer langen und gebogenen Ebene zusammengelegt (Ankunft und Abflug nebeneinander), dort sind nun auch alle Shops und Essensmöglichkeiten. Wirkt groß und mächtig und passt besser zu einer Metropole wie die alten Gebäude. Was nicht dazu passt sind die Öffnungszeiten, wie bisher stirbt der Flughafenbetrieb in den Abendstunden mangels Shops aus. Es scheint, dass sogar die Rolltreppen mit 23 Uhr abgeschaltet werden.
Die gelungene Architektur hat dort ihr Ende, wo man recht simple Funktionalität braucht: Die Wartenden bei der Ankunft (tolle Anzeigetafeln auf Milchglas per Beamer! Leider keine Uhr, was die Ankunftszeiten sinnlos werden lässt...), die WLAN-surfenden User ebendort beim Access-Point, die Abreisenden und sich verabschiedenden Personen - sie alle sind komprimiert auf wenig Fläche und stehen sich gerne einmal im Weg. Platz für Sitzgelegenheiten gibt es da natürlich auch nicht - sie fehlen schlicht einfach. Und wer sich in die Lokale retten will, kann bei Schönwetter zwar draussen sein Glück versuchen, drinnen sind auch hier die Flächen mehr als begrenzt. Wo früher der McDonalds noch ein Rettungsanker war, streitet man sich heute auch da um einen Hocker.
Gut gelöst wurde die Verbindung in die hinteren Parkhäuser, die direkt funktioniert. Auch die Bahnanbindung ist endlich eine wirklich praktische. Der Weg zurück in das Parkhaus am Anfang hingegen ist steinig - und so verwinkelt und mit Treppen verbaut, dass die Kritik der Behindertensprecher klar wird. Man kann nur hoffen, dass der Vienna International Airport hier die Check-Ins 1 und 2 bald durch einen ebenso modernen Bau ersetzt, wie es der Skylink geworden ist. Mit breiteren Flächen vielleicht, die auch Sitzgelegenheit bieten. Und am Besten auch mit dem tollen Ausblick auf das Rollfeld, den es nun endlich dort gibt - auch das gehört zum Flair dazu, den ein Flughafen braucht.
Was internationale Beispiele Wien voraus haben, sind interne Verkehrsmittel am Flughafen selbst. Die netten Bus-Systeme, Liftanlagen, Magnetschwebebahnen, Seilbahnen oder wie auch immer die komfortablen Dienste angelegt sind, machen lange Wege im Flughafen kürzer. Wien hat nun zwar lange Wege - extrem lange sogar! - aber kein solches Fortbewegungssystem am Gelände. Ob das im Endausbau noch ergänzt wird? Erkennen kann man noch nichts in der Richtung.
Unser Fazit: Im zweiten Anlauf wurde beim Skylink viel richtig gemacht, die Grundtendenz stimmt. Im Detail wurde aber so einiges verschlampt. Selbst simple Dinge, die man merken hätte müssen, wie Beschriftungen sind oftmals so unpraktisch gewählt, dass man nur als Insider zum Ziel findet. Oft nicht einmal die. Ausreichend Geld in der Planung wäre ja vorhanden gewesen, wie man den Schlagzeilen entnehmen konnte...
Unsere Bewertung: Sterne.
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#Flughafen #Wien #Schwechat
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