Aktuell 18.10.2010 (Archiv)
Konsumenten gegen Menschenhandel
Der Konsument hat eine wichtige Rolle im Kampf gegen Menschenhandel, Arbeitsausbeutung und Sklaverei. Das betont die Internationale Organisation für Migration IOM.'Viele unserer Alltagsprodukte wie etwa Gemüse oder Kleidung werden teils von Betroffenen von Menschenhandel produziert. Wer mit Verantwortung einkauft, trägt zur Würde der Menschen bei', erklärt Eurídice Márquez Sánchez, IOM-Koordinatorin zur Bekämpfung des Menschenhandels, im pressetext-Interview am heutigen EU-Tag zur Bekämpfung des Menschenhandels.
Bisher versuchte man den weltweiten Menschenhandel durch Prävention und Unterstützung von Betroffenen in den Herkunftsländern zu unterbinden. Der Erfolg war aber mäßig. Weiterhin befinden sich 7,4 Mio. Menschen in Situationen wie Zwangsarbeit und Ausbeutung, wovon über eine Mio. Opfer von Menschenhandel sind. 'Die Nachfrage nach ausbeuterischer Arbeit für billige Güter und große Profite gibt es bei den Konsumenten und auch in der Wirtschaft weiterhin. Solange nicht beide mitmachen, wird man nicht gegen Menschenhandel ankommen', so die Expertin.
Viel mehr als verantwortungsvoll einzukaufen kann der Einzelne kaum tun. 'Menschenhandel und Ausbeutung sind zwar weit verbreitet, doch schwer zu erkennen. Bei Verdachtsfällen sollte man als Zivilist nichts im Einzelgang unternehmen, um nicht sich selbst oder das Opfer in Gefahr zu bringen. Besser ist, man kontaktiert die Ermittlungsbehörden.' Im Unterschied zur Schlepperei, die sich gegen den Staat richtet, wendet sich Menschenhandel gegen das Individuum. Seine Kennzeichen sind die Anwerbung, die Androhung von Gewalt und die Ausbeutung der Arbeitskraft. 'Die Betroffenen können nicht aus ihrer Situation entfliehen, etwa aufgrund von Armut oder ihrer familiären Situation', erklärt Márquez.
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