Warnung vor 'Christie Malrys doppelte Buchführung'Ich möchte dringen vom Kauf des Romans 'Christie Malrys doppelte Buchführung' von Bryan Stanley Johnson abraten.
Zwar ist der Klappentext recht vielversprechend; ein junger Mann wendet die Prinzipien der doppelten Buchführung auf sein Leben an (für alles schlechte, was ihm widerfährt, revanchiert er sich, da 'Soll' und 'Haben' immer ausgeglichen sein müssen).
ABER:
Das Buch ist erstens sehr kurz (ich hatte es binnen drei Stunden fertiggelesen), und zweitens sehr schlecht geschrieben.
Denn es ist so knapp geschrieben, dass man sich in den Roman gar nicht wirklich 'hineinversetzen' kann; der ganze Text ist zusammengesetzt aus wirren Versatzstücken.
Der Autor hätte wenigstens die genauen Arbeitsschritte der 'Buchführung' aufführen können (Belegbearbeitung, etc.).
Also:
'Am nächsten Morgen wurde Christie Malry von einem Ast getroffen, den die alte Eiche in der Oxley Road abgeworfen hatte. Da ein Baum natürlich keinen Beleg ausstellen könnte, zückte Christie den Belegblock, den er seit seinem Beschluss, die doppelte Buchführung auf sein Leben anzuwenden, immer bei sich trug, und stellte einen Eigenbeleg aus.
Er trug gewissenhaft Datum und Ort des Ereignisses sowie seine Folgen (eine große Beule am Kopf) in die leeren Felder ein. Am Abend rechnete er mit Hilfe seiner Kostenrechnung aus, mit welchem Betrag das Ereignis zu bewerten sei.'
Stattdessen aber steht in dem Buch etwa: 'Christie debetierte sich für die Knieverletzung, indem er in die glänzende Fassade des Gebäudes einen großen Krater machte.'
Fazit: Sehr gute (naheliegende Idee); miserabel umgesetzt.