Aktuell 25.03.2021 (Archiv)
Pädophile nutzen Corona
Kriminelle und Pädophile nutzen die Corona-Pandemie aus, um neue Opfer im Internet zu finden.Besorgniserregend ist der Trend, dass Sextäter es immer öfter auch schaffen, Kinder so zu manipulieren, dass sie Übergriffe gegen sich selbst filmen oder Freunde und Geschwister missbrauchen. Allein zwischen September und Dezember 2020 wurden von der Internet Watch Foundation (IWF) 551 entsprechende Fälle registriert - Tendenz steigend.
'Diese Taktik ist ein sehr verstörender neuer Trend im Verhalten von Online-Sexualstraftätern', so Susie Hargreaves, Chief Executive bei der IWF. Denn gerade jüngere Kinder seien besonders verletzlich und würden trotzdem überproportional häufig unter den schlimmsten Übergriffen leiden. 'Verbrecher greifen nun nicht mehr nur auf das Internet zurück, um Kinder zu kontaktieren und zu missbrauchen. Sie nötigen diese Kinder, andere Opfer zu finden. Der Missbrauch findet dann oft im eigenen Kinderzimmer statt, wenn die Eltern glauben, dass ihre Kinder sicher miteinander spielen', erklärt die Expertin.
551 Fälle, in denen Kinder nach diesem Muster entweder sich selbst oder Freunde und Geschwister missbrauchten, hat die Charity-Organisation alleine in den vergangenen drei Monaten des vergangenen Jahres verzeichnet. 'Das entspricht grob geschätzt fast jedem 30. selbst generierten Video, das in diesem Zeitraum produziert worden ist', heißt es von der IWF. 'Das Ausmaß dieser missbräuchlichen Handlungen ist schockierend. Wir wissen, dass jedes dieser Bilder oder Videos ein Tatort ist und alle Kinder darin real sind. Zu sehen, dass sie von gefährlichen Verbrechern dazu genötigt werden, andere Kinder zu missbrauchen, bricht einem das Herz', so Hargreaves.
Dass die Zahl der Übergriffe derart hoch ausfällt, liegt der IWF zufolge auch an der anhaltenden Corona-Pandemie und ihren weitreichenden Folgen. Diese hätten generell dazu geführt, dass viele Menschen - und damit auch viele Kinder - deutlich mehr Zeit im Internet verbringen würden. 'Das hat nicht nur die Nutzung von Live-Streaming-Portalen nach oben getrieben, sondern auch die Nachfrage nach missbräuchlichen Inhalten', betont Hargreaves.
Die Opfer der registrierten Übergriffe sind dabei laut IWF-Analyse zwischen drei und 16 Jahre alt. Die Charity-Organisation weist außerdem darauf hin, dass es ein 'allgemeiner Mythos' sei, dass die meisten der Betroffenen aus ärmeren Ländern stammen. 'Die meisten Videos, die wir gefunden haben, zeigen Kinder aus dem Westen - unter anderem auch aus Großbritannien, den USA und Europa', schildert die IWF-Chefin.
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